4
Jul
2018

Tag 6 Ausangate Circuit – Gemütliches Auslaufen nach Tinki

Der letzte Tag des Ausangate Circuit. Von Pacchanta nach Tinki. Das bedeutete knapp zweieinhalb Stunden gemütliches Auslaufen in wenig anspruchsvollem Terrain auf einer staubigen Fahrstraße mit dem Gebirgszug des Ausangate im Rücken. Im Vergleich zu den vorherigen Tagen verlief der Tag heute damit natürlich recht unspektakulär…

Das ist einer dieser Tage, an dem ich gar nicht so recht weiß, was ich schreiben soll. Klar, der Tag gehört noch zum Trek dazu, aber alles in allem gibt es einfach nichts oder zumindest nicht viel zu berichten.

Wir sind recht zeitig um 7 Uhr aus dem einfachen Hostel mit Blick zurück auf den Ausangate raus. Gefrühstückt hatten wir noch unsere Reste vom Trailfood – das war etwas Müsli mit Milchpulver – und ein paar Brötchen mit Marmelade, die wir am Vortag gekauft hatten.

Der Trail selbst bestand aus knapp zehn Kilometern Fahrstraße, die wir von Pacchanta, gelegen auf etwa 4.200 Metern, durch die endlosen gräsernen Weiten des Andenhochlands bis hinunter nach Tinki auf 3.800 Metern liefen.

Viele Hiker, die den Ausangate Circuit laufen, überspringen diesen Part des Circuits, ebenso wie den ersten Part nach Upis, der ja auch weitestgehend unspektakulär auf einer staubigen Fahrstraße verläuft. Statt zu wandern, nehmen sie dann für wenige Soles ein Taxi. Ich kann das schon verstehen. Die Highlights des Ausangate Circuit liegen ganz klar auf den drei bis vier Tagen zwischen Upis und Pacchanta 😉 Am letzten Tag schaut es in Laufrichtung eben so aus wie auf dem ersten Foto hier und der letzte Blick zurück auf den Ausangate sehr ihr hier im zweiten Bild.

Der Ausangate Circuit war insgesamt wahnsinnig herausfordernd. Hier braucht man sich nichts vormachen. Die eine ausreichende Aklimatisation erfordernde enorme Höhe für eine Rundwanderung mit vier hohen Gebirgspässen und die nach Sonnenuntergang einsetzende unerbittliche Kälte machten den Trek dazu. Aber der Ausangate war auch einer der schönsten Treks, die ich je begangen habe. Die vielen unterschiedlichen Bilderbuchlandschaften – gerade mit unserem Sidetrip zum Rainbow Mountain, die unzähligen fantastischen Aussichten aus der Höhe mit türkisblauen Lagunen vor schroffen, teils vergletscherten Bergketten, die vielen Alpakas in saftgrünen Tälern, durch welche im Sonnenlicht silbrig funkelnde Bäche rauschen. All das ist an Schönheit kaum zu überbieten – vor allem in so wenigen Tagen.

Tja, soweit zu diesem echt schönen Trek, den wir gestern gefühlsmäßig und heute dann auch offiziell beendet haben 😉

Unsere Rückfahrt von Tinki war im Weiteren unproblematisch. Wir ergatterten vielleicht eine halbe Stunde, nachdem wir in Tinki angekommen waren, zwei Plätze in einem der Busse nach Cusco. Dort verbrachten wir noch den Nachmittag ehe am Abend unser Nachtbus nach Arequipa ging. Natürlich haben wir die Zeit in Cusco weiter genutzt, um uns all die in den letzten Tagen verbratenen Kalorien wieder zuzuführen 😉

Als Ausblick für den nächsten Artikel: wir fassen in Arequipa zunächst die Besteigung eines Vulkans ins Auge: entweder der 6.075 Meter hohe Vulkan Chachani oder der 5.824 Meter hohe Vulkan Misti. Ich denke, wir werden uns für den Misti entscheiden. Er ist der herausfordernde der beiden. Bei der Besteigung des Misti sind in zwei Tagen knapp über 2.400 Meter aufzusteigen und wieder abzusteigen, beim Chachani sind es hingegen „nur“ 1.100 Meter, da man tatsächlich mit einem Geländewagen bis knapp unter das Basislager auf 5.000 Metern gefahren werden kann.

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