11
Dez
2017

Tag 17 Nikau Bay bis Taiharuru River (27 Kilometer)

Unspektakulär. Dieses Wort beschreibt den heutigen Tag zumindest weitestgehend am besten. Abgesehen von einem Highlight: dem schön gelegenen Ort Pataua. Von der Nikau Bay aus machte der Te Araroa Trail über 23 weitestgehend langweilige Straßenkilometer, nur unterbrochen durch vier Kilometer auf einem Foresttrack, zur Umgehung des nicht querbaren Horahora River einen weiten Schlenker von der Küste ins Inland und wieder zurück. Ein Weiterkommen am heutigen Tag über die Taiharuru Estuary Route wurde dann wie erwartet vom Hochwasser gestoppt. Wirklich weit Richtung Süden und somit Richtung Auckland bin ich damit heute nicht gekommen…

Die Nikau Bay Campsite verließ ich heute morgen gegen 7:45 Uhr. Es war Zeit meine Roadwalkingskills heute zu perfektionieren. Naja, zumindest zu verbessern. Denn der gesamte Trailtag bestand beinahe nur aus Roadwalking. Glücklicherweise ließ sich die Sonne auf den ersten acht Kilometern, die entlang einer Schotterstraße zu laufen waren, schon mal nicht blicken. Das machte das Ganze dann doch etwas angenehmer. Wie sehr die Sonne brennen kann, insbesondere beim Roadwalking, habe ich die vergangenen Tage ja schon erlebt.

Den größten Teil des Weges lief ich heute zudem gemeinsam mit Anna. Es tat ebenfalls gut, auf den weitestgehend langweiligen Straßenabschnitten, die wegen der hohen Böschungen nur selten eine Aussicht boten, nicht alleine unterwegs zu sein. Das machte das Roadwalking für uns beide ebenfalls erträglicher.

Nach den ersten acht Kilometer ging es auf den nur vier Kilometer kurzen Mackerel Forest Track. Beim Mackerel Forest handelt es sich um einen Privatwald, der weitestgehend aus Kiefern besteht. Der Track selbst war recht breit und angenehm zu laufen. Die zwei Flüsse, die im Wald zu queren waren, stellten kein Hindernis dar. Das Wasser war gerade mal knietief.

Viel schneller als gehofft ging es dann allerdings auch schon wieder auf die Straße zurück, diesmal Asphalt und diesmal auch unter einer sengenden Sonne. Diese hatte die Wolken des Morgens beinahe gänzlich vertrieben.

Die Straße führte zunächst auf weiteren zwölf Kilometern bis hinunter nach Pataua, einem schön gelegenen Küstenort an der Mündung des Pataua River und dem einzigen wirklich sehenswerten Spot des heutigen Tages. Hier überquerte ich auch auf der Pataua Footbridge die Flussmündung des Pataua River.

Zwei weitere Straßenkilometer später gelangte ich auch schon zur Mündung des Taiharuru River. Ansich wäre ich hier gerne noch weitergelaufen, zumal meine Füße nach den vielen Straßenkilometern heute überraschend wenig schmerzten. Problematisch war nur, dass der Te Araroa direkt durch das Mündungsgebiet des Flusses hindurchführt, welches nur bei Ebbe begangen werden kann. Angekommen bin ich jedoch etwa zwei Stunden vor der Flut. Da ich mit meinem Rucksack kaum mehrere Kilometer schwimmen wollte und vermutlich auch gar nicht kann, war eine Zwangspause daher angesagt. Mein Zelt habe ich daher direkt vor dem Einstieg in die Taiharuru Estuary Route wild aufgeschlagen, gemeinsam mit Axel, Christian und Jarkko aus Estland. Anna ist bei einer neuseeländischen Familie untergekommen, die sie zu Beginn des Trails kennengelernt hatte und die hier in Pataua wohnt.

Den Rest des Nachmittags verbrachte ich ziemlich entspannt: Schwimmen im Meer, gemütliches Kochen, Betrachten der Schneefotos aus der Heimat, die mir per Whatsapp geschickt wurden usw. Den Abend werde ich vermutlich noch nutzen, um den einzigen noch nicht angeschauten Film aus meinem eigens zusammengestellten Bordentertainment für die Hinflüge nach Auckland zu sehen: „Lone Survivor“. Es handelt sich dabei um eine Geschichte über vier US-Soldaten der Spezialeinheit Navy Seals, die für eine Beobachtungsmission zur Bestimmung des Aufenthaltsortes eines führenden Taliban-Kämpfers in die afghanische Provinz Kunar entsendet werden. Dabei läuft wohl nicht alles so wie geplant.

Tja und was morgen angeht: es wird sicher spannend, die richtige Route durch die kilometerbreite Flussmündung zu finden. Es geht insgesamt etwa drei Kilometer über das von den Gezeiten bestimmte Mündungsgebiet des Flusses. Der GPS-Route soll man dabei nicht wirklich folgen können, da sie einen selbst bei Low-Tide in zu tiefe Gebiete führt. Bei High-Tide, also Hochwasser, sieht das ganze dann übrigens so aus. Der Trail führt hier vom Steg aus weiter.

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