Durch den Südwesten der USA – Die schönsten Fotos meines Roadtrips
Der Südwesten der USA: eines der beliebtesten Reiseziele für einen Roadtrip in Nordamerika. Spannende Metropolen wie San Francisco, Los Angeles und Las Vegas, vor allem aber eine atemberaubende Natur an wunderschönen Küstenabschnitten in Kalifornien sowie in den vielen von Bergen und Wüsten geprägten National- und Stateparks von Kalifornien, Utah, Arizona und Nevada. Dreieinhalb Wochen war ich unterwegs für eine Reise von über 3.700 Meilen und damit fast 6.000 Kilometern. Eine unglaubliche Vielfalt und eine unendliche Weite. Meine schönsten Fotos und ein paar erste Beschreibungen meiner Reise gibt es nun hier zu sehen…
Die Metropolen des Südwestens – Weltoffen, lebendig, schillernd!
Während meiner Reise habe ich gleich drei Metropolen des Westens der USA aufgesucht: San Francisco, Los Angeles und Las Vegas.
Das weltoffene San Francisco, das einstige Zentrum der Hippiebewegung, bildete den Startpunkt meiner Reise und hat mich auch am meisten fasziniert. Wunderschön gelegen an der gleichnamigen San Francisco Bay, hat San Francisco mit seinen vielen steilen Hügeln und Straßenzügen, den viktorianischen Holzhäusern neben modernen Wolkenkratzern, seinen Künstlervierteln, den alten Cable Cars, der berühmten Golden Gate Bridge und dem Alcatraz Prison unheimlich viel Flair. Die Stadt ist wahnsinnig lebendig und dabei ist gleichzeitig doch alles so entspannt.


Los Angeles, die Filmmetropole, war dahingegen schon ein ziemlicher Gegensatz. Lebendig ist die Stadt auch, keine Frage. Entspannt? Nun darüber lässt sich vermutlich streiten. Ich erlebte Los Angeles als laut, hektisch, riesengroß und vielerorts auch gar nicht unbedingt schön. Mehr Schein als Sein – so zumindest mein erstes Erleben. Dafür aber auch ganz wie es in Los Angeles und vor allem Hollywood wohl auch sein sollte. Ich verstehe gut, weshalb sich an dieser Stadt die Geister etwas scheiden.

Las Vegas, die schillernde Glücksspielmetropole inmitten der Wüste Nevadas und das Sin City Amerikas, sollte man unbedingt einmal erlebt haben. Es ist schon beeindruckend, den Las Vegas Strip bei Nacht entlang zu laufen und sich von der Atmosphäre mitreißen zu lassen. Ein riesiges Casinothemenhotel reiht sich an das Nächste und buhlt mit verschiedensten Attraktionen, Shows und Shoppingbereichen um eine spielwillige und zahlende Kundschaft.

Der Highway No. 1 – Eine der schönsten und vielfältigsten Küstenstraßen der Welt
Die „Straße der Träume“ ist der Highway No. 1. Vermutlich nicht zu Unrecht wird der Abschnitt zwischen San Francisco und Los Angeles als eine der schönsten und vielfältigsten Küstenstraßen der Welt bezeichnet. Hier wechselt sich alles ab: palmengesäumte, beinahe karibische Strände, türkisblaues Meer, fantastische Dünenlandschaften, steil abfallende Küsten mit schroffen, von den Wellen des Pazifik umtosten Klippen, dichte Küsten- und Nebelwälder und spanisch angehauchte Kolonialstädte. Hinzu kommt ein abwechslungsreiche Fauna. Wo sonst, kann man direkt von der Straße aus riesige Kolonien von Seeelefanten beobachten?


Die Nationalparks – Eine einzigartige Schönheit, eine fantastische Natur und unzählige atemberaubende Ausblicke
Gleich zehn Nationalparks, unzählige State Parks und Naturmonumente wie die Tafelberge des Monument Valley oder die Slot Canyons bei Page habe ich während meines Roadtrips durch den Südwesten der USA besucht und ein jeder von ihnen bestach durch eine einzigartige Schönheit, durch fantastische Natur und so unzählig viele atemberaubende Ausblicke. Und das ist es auch, was mir jenseits von Motelunterkünften und billigem Fast Food – dazu in einem späteren Artikel gerne mehr 😉 – am meisten vom Südwesten der USA in Erinnerung bleiben wird: die sensationelle Natur, die spektakulären Landschaften und die oftmals so unendliche Weite derselben.

Viele der Nationalparks, State Parks und weiteren Natursehenswürdigkeiten der von mir besuchten Bundesstaaten Kalifornien, Arizona, Utah und Nevada befinden sich übrigens in Wüsten oder zumindest wüstenhaften Gebieten. Dennoch ist die Landschaft an Abwechslung kaum zu überbieten. Ein jeder Spot, ein jeder Nationalpark zeichnet sich – wenn nicht durch mehrere – durch wenigstens eine Besonderheit aus. Das Gute daran: sofern ihr wie ich während des Roadtrips möglichst viel sehen und zunächst die Einzigartigkeit eines jeden Nationalparks erfassen wollt, reicht für einen guten ersten Eindruck ein Tag im Nationalpark aus.
Die Nationalparks und Monumente von Kalifornien: Joshua Tree, Sequoia und Yosemite
Im ersten von mir besuchten Nationalpark, dem Joshua Tree Nationalpark am Übergang von Mojave-Wüste zur Colorade-Wüste, ist der Josuabaum, eine Palmlilienart, die Besonderheit des Parks und dessen Namensgeber. Ein Baum, der in seinem Erscheinungsbild eines trockenen, sich verzweigenden Stammes mit schwertförmigen, gezahnten und hornigen Blättern wie wohl kaum ein anderer für die Wüste stehen dürfte.

Welch einen Gegensatz bilden da die Sequoiabäume des Sequoia Nationalparks in den Bergen der Sierra Nevada. Die Riesenmammutbäume sind hier Hauptattraktion und Namensgeber des Parks. Es sind die größten Bäume der Welt.
Der im Sequoia Nationalpark stehende „General Shermann Tree“, dessen Alter auf 1.900 bis 2.500 Jahre geschätzt wird, ist sogar der voluminöseste lebende Baum auf unserem wunderschönen Planeten. Kaum greifbar, wenn man darunter steht oder zwischen den Bäumen entlanghikt. Inmitten all dieser Riesen fühlte ich mich jedenfalls ziemlich winzig.
Doch auch neben den Riesenmammutbäumen hat der Sequioa Nationalpark einiges zu bieten. Er erstreck sich über Höhen von knapp über 400 Metern bis über 4000 Meter über dem Meeresspiegel. Die riesige Bergwelt mit ihren atemberaubend tiefen Canyons bietet die unterschiedlichsten Lebensräume für Tiere und Pflanzen und nicht nur für die Sequioabäume.
Der Yosemite Nationalpark, ebenfalls in den Bergen der Sierra Nevada gelegen, ist einer der populärsten Nationalparks der USA. Eine atemberaubende Wildnis. Hohe markante Granitberge wie der halbkugelförmige Half Dome – das weltbekannte Wahrzeichen des Yosemite Nationalparks – und der senkrecht abfallende El Capitan, tiefe, von Gletschern geformte Täler wie das Yosemite Valley, eine unglaubliche Vielzahl an beeindruckenden Wasserfällen, die zu den höchsten der Welt zählen, und eine mehr als abwechslungsreiche Flora und Fauna sind hier zu finden. Für mich der wohl abwechslungsreichste Park auf meinem Roadtrip.

Die Nationalparks und Monumente von Arizona: Grand Canyon, Horseshoe Bend, Antelope Canyon X und Monument Valley
Im Grand Canyon Nationalpark stellt natürlich die gewaltige Schlucht, die vom Colorado River in das Felsplateau gegraben wurde, die Besonderheit des Parks dar. Ihr erster Anblick ist schier überwältigend. Und die wirklichen Ausmaße dieses gigantischen Loches im Colorado-Plateau vermag man trotz unzähliger Aussichtspunkte kaum erfassen. Ebenso wie man sich die Kräfte, die hier während Jahrmillionen eingewirkt haben, kaum vorzustellen vermag. Zumindest war das mein Erleben 😉

Beim Städtchen Page an der Grenze von Arizona zu Utah findet sich der Horseshoe Bend, eine hufeisenförmige Schleife des Colorado River. Nur einige Kilometer flussabwärts vom Glen Canyon Damm am Lake Powell gelegen, stellt der Horsehoe Bend für mich eine der eindrucksvollsten Felsformationen im Westen der USA dar. Ich habe diesen tollen Spot sowohl bei Tag als auch bei Sonnenaufgang aufgesucht und ganz offenbar ist er bei jeder Tageszeit einen Besuch wert.
Seit ich Fotos von den Slot Canyons im Westen der USA gesehen habe, wollte ich einen solchen Canyon und das magische Spiel aus Licht und Schatten auf dem vom Wasser so glattgeschliffenen, orangeroten Navajo-Sandstein einmal in meinem Leben mit meinen eigenen Augen gesehen haben. Der bekannteste Spot hierfür sind die berühmten Antelope Canyons. Leider sind sie oftmals auch völlig überlaufen und man presst sich mit hunderten anderer Besucher durch die engen Windungen am Boden der Schlucht. Im Antelope Canyon X, der etwas weniger bekannt als der Lower und Upper Antelope Canyon sind, hatte ich jedoch das einmalige Erlebnis, mehrere Stunden allein durch den Canyon laufen und fotografieren zu dürfen. Magisch! Ich werde die Eindrücke hier nie vergessen.



Es gibt wohl kaum jemanden unter uns, dem die markanten Tafelberge des Monument Valley nicht bekannt vorkommen dürften. Sie wurden bereits so vielfach als Kulisse im Film – vor allem in Wild-West-Streifen – und der Werbung verwendet. Eine einzigartige Landschaft. Und wie die Slot Canyons von Arizona und der Horseshoe Bend sind sie ebenfalls zu jeder Tageszeit einen Besuch wert. Ich selbst kann mich auch gar nicht entscheiden, zu welcher Tageszeit mir die Tafelberge am meisten gefallen haben. Wie steht es mit euch. Unten seht ihr meine Fotos vom Monument Valley. Einmal bei Tag, einmal in der Morgendämmerung, bei Sonnenaufang und bei Sonnenuntergang 😉


Die Nationalparks und Monumente von Utah: Goosenecks, Arches, Canyonlands, Capitol Reef, Bryce Canyon und Zion
Der Goosenecks State Park, der sich nur unweit vom Monument Valley im Südosten Utahs befindet, ist ein relativ kleiner State Park, der von einer Aussichtsplattform an der Bruchkante des Hochplateaus einen spektakulären Blick auf die Windungen des San Juan River bietet. In unzähligen Schleifen hat sich der Fluss hier im Verlaufe von Jahrmillionen gut 300 Meter tief in das Hochplateau gegraben – weltweit eines der besten Beispiele für einen mäandernden Fluss in einem Canyon und ohne Frage beeindruckend.

Die Besonderheit des Arches Nationalparks sind die unzähligen, gewaltigen Steinbögen, die durch natürliche Erosion und Verwitterung entstanden sind und auch heute noch neu entstehen und wieder vergehen. Während obere Gesteinsschichten langsamer erodieren als darunterliegende, bilden sich hier einzigartige Felsformationen auf relativ geringerem Raum. Weltweit lässt sich hier sogar die größte Konzentraion an natürlich Steinbögen finden.

Nur unweit vom Arches Nationalpark finden sich im Canyonlands Nationalpark unzählige fantastische Ausblicke auf Canyonlandschaften. Unbeschreiblich schön. Für mich waren die Aussichten in diesem Nationalpark tatsächlich auch schöner als die im Grand Canyon selbst – vielleicht einfach, weil ich die Landschaften hier besser erfassen konnte. Das ist mir am Grand Canyon selbst am zweiten Tag noch nicht so ganz gelungen, weil der Grand Canyon einfach durch seine Größe bereits überwältigt.

Der Capitol Reef Nationalpark mit der sogeannten Waterpocket-Fold, einer gelogischen Falte in der Erdkruste, bietet eine knallrote Felslandschaft im mittleren Süden Utahs. Besonders schön: der Kontrast der Frühjahrsblüte zu den bunten Felsklippen des Parks.

Unzählige orangerote Felstürme und -pyramiden, die sogenannten Hoodoos, zeichnen den Bryce Canyon Nationalpark aus. Eine faszinierende, völlig surreale Landschaft und für mich eines der Highlight meines Roadtrips im Südwesten der USA. Auch wenn es aufgrund der noch vom Winter verbliebenen Schneereste und vereisten Trails nicht erlaubt war, zu den Felstürmen hinabzusteigen, bin ich dennoch froh, diese Landschaft mit einigen Resten des Winters erlebt haben zu dürfen. Der Kontrast des orangeleuchtenden Gesteins zu dem weißen Schnee war einfach nur atemberaubend schön anzusehen.

Der Zion Nationalpark ist einer der wenigen Nationalparks, die nicht mit dieser einen besonderen Einzigartigkeit und Naturschönheit aufwarten. Es ist das Gesamtbild des Parks, welches ihn so sehenswert macht. Hohe, orangerote bis weiß-gräuliche Berge aus Sandstein, enge Täler und tiefe Schluchten sowie eine für die sonst so wüstenhafte Umgebung überraschend grüne Vegetation zeichnen den Park aus.
Die Nationalparks und Monumente von Nevada: Valley of Fire und Death Valley
Der Valley of Fire State Park: eine felsige Wüstenlandschaft aus hellrotem, gelblichem und gräulichem Sandstein. Der Name ist hier Programm. Die Landschaft mit ihren bizarren Felsformationen und versteinerten Sanddünen wie der Fire Wave erinnert tatsächlich an loderndes Feuer. Die Temperaturen standen dem bei meinem Besuch im Übrigen nichts nach.

Ob der Death Valley Nationalpark nun unbedingt schön ist, sei mal dahingestellt. Da kann man sich drüber streiten. Dennoch sind die kargen Landschaften des „Tal des Todes“ wie die Badlands am Zabriskie Point, die mich an ein Endzeitszenario wie aus „Mad Max“ erinnerten, das Badwater Basin, welches mit nicht ganz 86 Metern unter dem Meeresspiegel übrigens der tiefste Punkt Nordamerikas ist, oder auch die Mesquite Flat Sand Dunes ein Erlebnis. Das Death Valley hält übrigens auch den Weltrekord für den heißesten Ort aus unserem Planeten: im Sommer 1913 wurden hier 56,7 Grad Celsius gemessen.

So weit erstmal mit ein paar ersten Beschreibungen und vor allem den schönsten Bildern meines Roadtrips durch den Südwesten der USA. Klar, ich hab natürlich noch weitere Artikel in Planung. Da müsst ihr euch jedoch noch etwas gedulden. Ihr seht aber bereits, dass allein der atemberaubenden Natur wegen eine Reise durch den Südwesten der USA lohnt. Ich würde auch jederzeit wieder im März/April fahren. Bei den hohen Temperaturen, die ich unterwegs hatte, hab ich mich unterwegs doch öfters gefragt, weshalb die Hauptreisezeit für diesen Roadtrip eigentlich im noch viel heißeren Juni/Juli liegt 🙂